Knochendichtemessung (Foto: Privat)

Leistungen und Anwendungsbereiche unseres Meßgerätes

Die von mir eingesetzte Knochendichtemessung beruht auf der DXA-Methode (Zwei-Energie-Röntgenabschwächung) mit einer modernen und anwenderfreundlichen Benutzungs- und Auswertungsoftware. Die DXA-Methode ist das Standardverfahren zur Knochendichtemessung an der Lendenwirbelsäule und im Bereich des Schenkelhalses und des Gesamtschenkelknochens und entspricht damit den Leitlinien der WHO und des DVO (Dachverband Osteologie).

Unser Meßgerät führt eine schnelle Nadelstrahluntersuchung (fast pencil beam) durch, die pro Untersuchungsgebiet nur 60 Sekunden dauert. Unter Zuhilfenahme der Auto-Positionierung dauert ein Untersuchungsgang ca. 5 Minuten, bei der der Patient wie auf einer Untersuchungsliege auf dem Rücken liegt.

  • Basierend auf den Untersuchungen an mindestens 2 der relevanten Bereiche Hüfte, Hüfte beidseits, Lendenwirbelsäule oder Unterarm erfolgt die Diagnose der Osteoporose.
  • für die seitliche Beurteilung von Wirbelbrüchen kann die Laterale Vertebral Analyse (LVA) nützlich sein
  • das FRAX-Tool (entwickelt von der WHO) hilft dabei, das individuelle Knochenbruchrisiko abzuschätzen
  • ein Datenimport von anderen Knochendichtemeßgeräten ist möglich

Wie funktioniert die Knochendichtemessung?

  • Die DXA-Methode beruht auf dem Prinzip der energieabhängigen, unterschiedlichen Schwächung von Röntgenstrahlen durch Knochen und Weichteile, d.h. zwei Röntgenstrahlen unterschiedlicher Energie werden abhängig von der Gewebezusammensetzung im Körper (Weichteile oder Knochen) unterschiedlich abgeschwächt
  • die Knochendichte verhält sich dabei proportional zur Differenz zwischen Niedrig- und Hochenergieschwächung
  • die Strahlendosis unserer Gerätes mit Nadelstrahltechnik (pencil beam) ist dabei besonders gering und beträgt ca. 2-3 µSv (Mikrosievert) effektive Dosis.
  • Zum Vergleich: die natürliche Strahlenexposition (Erdstrahlung, kosmische Strahlung u.a.) beträgt je nach Region zwischen 5-8 µSv pro Tag. Eine DXA-Untersuchung an unserem Gerät entspricht etwa einem 25 minütigen Aufenthalt in einem Flugzeug in 8000m Höhe oder einem halbtägigen Aufenthalt in Schwerin.

Was wird gemessen und was bedeuten T- und Z-score?

  • Von den Werten der DXA-Messung an der Lendenwirbelsäule und im Bereich des Schenkelhalses bzw. des Gesamtschenkelknochens wird jeweils der schlechteste Wert für die Beurteilung verwendet.
  • bei der Bewertung der individuellen Messung erfolgt ein Vergleich mit der „Spitzenknochenmasse“ (peak bone mass) eines gesunden Vergleichskollektivs (Geschlecht, ethnische Herkunft, Lebensraum), die um das 25.-30. Lebensjahr angenommen wird. Dieser Bezugswert wird auch als jugendliches Kollektiv oder T-Wert (T-score) bezeichnet.
  • der Z-Wert oder Z-score ermöglicht den Vergleich zu einem altersgleichen gesunden Kollektiv
  • Die Differenz der individuellen Messung beim Vergleich mit dem Normkollektiv zu den beiden Bezugsgrößen (T-score, Z-score) wird in Standardabweichungen und/oder als Prozentwert des noch verbliebenen Knochenmineralanteiles angegeben.
  • Die Definition der Osteoporose orientiert sich am T-score. In einer von der WHO autorisierten Definition wird von einer Osteoporose dann gesprochen, wenn der jeweilige Meßwert um mehr als -2,5 Standardabweichungen vom Mittelwert des jugendlichen Kollektivs abweicht.

Was bedeuten diese Werte für mich und warum gibt es keine generelle Vorsorgeuntersuchung für alle?

Das individuelle Frakturrisiko wird nicht allein durch den Knochendichtewert bestimmt, sondern auch andere Risikofaktoren tragen davon unabhängig zum Knochenbruchrisiko bei.

Ein generelles ungezieltes Knochendichte-Screening ist deshalb nicht als effektiv anzusehen.

Generell haben diagnostische Maßnahmen nur dann einen Sinn, wenn bei krankhaften Veränderungen auch therapeutische Konsequenzen erfolgen. Bei der Osteoporose dient die Therapie dazu, das Risiko für neue Knochenbrüche zu senken und die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern.

Die Osteoporosediagnostik soll dazu dienen, solche Patienten zu identifizieren, die von einer Osteoporosetherapie im Sinne einer Frakturrisikosenkung auch profitieren. Nur dann kann die Therapie mit einem vernünftigen Nutzen/Risiko-Verhältnis und auch wirtschaftlich eingesetzt werden.

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