Was ist Osteopathie ?

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Osteopathische Therapie / Osteopathische
Verfahren sind integrativer Bestandteil der Manuellen Therapie, d.h. mit den Händen ausgeführte Untersuchungen und Behandlungen. 

Der Begriff Osteopathie wurde durch den amerikanischen Arzt Dr.Andrew Taylor Still (1828-1917) geprägt. Er wollte damit seinem therapeutischen Konzept, mit Handgrifftechniken die Beweglichkeit verschiedener menschlicher Gewebe zu verbessern, einen Namen geben, um diese von der damals ineffizienten Schulmedizin zu unterscheiden.

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Wie wirkt Osteopathie ?

Die heutige Osteopathie vereinigt in sich drei Konzepte, die abhängig von den anatomischen Strukturen und Funktionsmechanismen sind und in einem engen Bezug zueinander stehen.

  • Parietales Konzept: befasst sich mit dem Muskel-Skelett-System (Knochen, Muskeln, Bindegewebe usw.) 
  • Viszerales Konzept: befasst sich mit den funktionellen Störungen der inneren Organe (Leber, Niere usw.) und ihrer bindegewebigen Aufhängungen. 
  • Kraniosakrales Konzept: befasst sich mit den funktionellen Störungen des Schädels, des Kreuzbeins und des nervenumhüllenden Bindegewebes.

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"If Your Only Tool Is a Hammer Then Every Problem Looks Like a Nail"     Law of the instrument (auch: „Maslows Hammer“)  nach Mark Twain ?
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel“
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Anwendungsbereiche für osteopathische Verfahren:

  • alle akuten und chronisch schmerzhaften Krankheiten, insbesondere bei Wirbelsäulen- und Gelenkbeschwerden
  •  chronische Kopfschmerzen, Migräne
  •  länger als 3 bis 6 Monate andauernder Tinnitus (Ohrgeräusche) und Schwindel
  • Kiefergelenkstörungen, atypische Gesichtsschmerzen
  • Körperliche Funktionsstörungen der inneren Organe mit Symptomen wie z.B.
  1. Globusgefühl (Kloßgefühl),
  2. funktionellen Herz- und Atembeschwerden, funktionellen
  3. Oberbauchbeschwerden (z.B. Reizmagen ohne nachweisbare Ursachen),
  4. Dysmenorrhoe (krampfhafte Schmerzzustände während der Monatsblutung bei Frauen),
  5. Reizblase („überaktive“ Blase),
  6. nichtorganische Inkontinenz (Blasen- und Darmschwäche),
  7. funktionellen Spasmen innerer Organe
  • Kinder mit sensomotorischen Integrationsstörungen (Störung der Verarbeitung von Wahrnehmungen aus der Umwelt)
  • Kinder mit chronischen Kopfschmerzen
  • Funktionsstörungen, die bei Kindern aufgrund einer Spastik (Bewegungsstörung mit gesteigerter Muskelspannung) ausgelöst werden.

Quelle: Osteopathie – Informationen für Patienten und Interessierte (ÄMM, MWE, DGMSM)

Gegenanzeigen:

  • Bei akuten Entzündungen, Unfällen, schweren Erkrankungen wie Rheuma u.a., Tumoren und psychiatrischen Problemen sind osteopathische Verfahren nicht die Behandlung der ersten Wahl, sie können ggf. jedoch begleitend eingesetzt werden.
  • Generell gibt es für viele Erkrankungen des Bewegungsapparates etablierte Heilmethoden, für funktionelle Probleme ist dies die klassische Manuelle Therapie. Osteopathie sollte meines Erachtens deshalb in der Regel als Alternativverfahren bei Beschwerden am Bewegungsapparat eingesetzt werden.
  • Unter diesem Gesichtspunkt bieten sich durchaus interessante Therapiemöglichkeiten insbesondere bei chronischen Beschwerden an. Gegebenenfalls kann die Osteopathie auch in Kombination mit anderen komplementärmedizinischen Verfahren (z.B. Akupunktur, Neuraltherapie, Proliferationstherapie) in meiner Praxis eingesetzt werden.
  • Keinesfalls sollte bei Beschwerden am Bewegungsapparat auf die fachbezogene und fundierte ärztliche Diagnostik  (Untersuchung, Bildgebung, Labor) vor Behandlungsbeginn verzichtet werden.